Entwicklung des
kindlichen Sehens
Sehen und die sogenannte visuelle Wahrnehmung sind komplexe Abläufe und für Kinder ein Entwicklungsprozess, wie Sprechen oder Laufen lernen. Es gibt sensible und weniger sensible Phasen in der Entwicklung des Sehens. Die Sehschärfe entwickelt sich von Geburt an bis zur Pubertät. Grundsätzlich nimmt die Sensitivität vom dritten Lebensjahr an ab.
Ab dem ca. sechsten Lebensjahr ist keine wesentliche Steigerung des Funktionsvermögens mehr möglich.
Bis zum ca. zehnten Lebensjahr ist noch eine Restsensitivität vorhanden.
1. Lebensmonat
Babys haben im ersten Lebensmonat nur ein untergeordnetes Sehen. Die Pupillen reagieren auf Licht und horizontal bewegte Objekte werden wahrgenommen. Ebenso erkennen Babys ihre Bezugspersonen. Gröbere Kontraste werden erkannt und mit einem Auge kann fixiert werden.
2. – 3. Lebensmonat
Die Wahrnehmung vertikal bewegter Objekte setzt ein und allmählich kann mit beiden Augen fixiert werden. Die sog. Auge-Ohr-Koordination beginnt, das Kontrastsehen verfeinert sich und das Farbensehen setzt ein. Akkommodation & Konvergenz bilden sich aus.
4. Lebensmonat
Die Hand-Auge-Koordination entwickelt sich.
6. – 8. Lebensmonat
Die Sehschärfe bildet sich weiter aus, ebenso verfeinert sich die beidäugige Fixation. Das Baby nimmt Spiegelbilder wahr und wendet den Blick bei sich bewegenden Gegenständen. Die Akkommodation verbessert sich, Greifen & Krabbeln setzt ein.
9.-11. Lebensmonat
Vertraute Gegenstände werden wiedererkannt und die Hand-Auge-Koordiantion reift weiter.
bis zum 3. Lebensjahr
Das beidäugige Sehen und das Kontrastsehen verbessern sich. Eventuelle Abweichungen von der idealen Augenbewegung werden sichtbar.
bis zum 14. Lebensjahr
Das Stereosehen festigt sich und in der Regel bildet sich ein Führungsauge aus. Das Binokularsehen (beidäugig)entwickelt und verfeinert sich bis ca. zum 30. Lebensjahr.